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1915 Gas! Luftschlösser?

die Zweite Flandernschlacht

  • Königssaal
  • Wechselausstellung

darüber

Am 22. April 1915 fand erstmals in der Geschichte ein großer Giftgasangriff statt. Zwischen Steenstraat und Langemark zog Chlorgas in Windrichtung von der deutschen Kampflinie zu den französischen Truppen hinüber, die davor nicht geschützt waren. Mehr als tausend Menschen starben und der Frontbogen der Alliierten bei Ypern wurde beinahe durchbrochen. Es war der Beginn eines monatelangen blutigen Kampfes, in dem noch fünf weitere Giftgasangriffe erfolgten und in dem die Front der Alliierten bis auf weiniger als 4 km vor das Stadtzentrum vorrückte. Die Zivilbevölkerung wurde gezwungen, die Stadt zu verlassen. Später bekam dieses Ereignis den Namen Zweite Ypernschlacht. In den hierauf folgenden 27 Monaten blieb der "kleine" Ypernbogen eine ständige Bedrohung und wurde die Stadt so gut wie vollständig zerstört.

Im ersten Flügel der historischen Doppelausstellung werden diese tragischen Vorfälle auf einzigartige Weise in Erinnerung gebracht. Noch nie dagewesenes Bildmaterial, verdeutlichende Übersichten, ikonische Gegenstände und Dokumente illustrieren das zweite Kriegsjahr im Rahmen der Jahrhundertgedenkfeier für Ypern und das Frontgebiet.

Vor dem Krieg war Ypern nicht nur als mittelalterliche Stadt bekannt. in der Umgebung befanden sich auch zahlreiche Schlösser und Landhäuser mit umfangreichen Domänen. Im ersten Kriegsjahr fielen viele von ihnen dem Krieg zum Opfer. Manche wurden zerstört, da die Front quer durch die Domäne verlief, andere wurden als Hauptquartier, medizinischer Hilfsposten oder Lagerplatz genutzt. Für die meisten dieser Domäne bedeutete der Krieg das Ende einer glorreichen Zeit. Einige Domänen wurden wieder instand gesetzt, andere neu aufgebaut, doch die meisten bekamen dauerhaft ein anderes Gesicht oder eine andere Bestimmmung. Von einigen ist heute nicht meht als ein Waldstück übrig geblieben. An andere erinnert nur noch der Name eines Kriegsfriedhofs.

Der zweite Teil dieser Doppelausstellung dient zugleich als Einführung zu drei anderen Ausstellungen über die Traumschlösser der Region in Heuvelland (Kemmel), Zonnebeke und Poperinge (De Lovie).